Team


Roman Mischel war der Kollege und Freund, mit dem mich journalistisch am meisten verbindet. Wir lernten uns 2000 bei n-tv in Berlin kennen, obwohl wir beide in Dortmund Journalistik studierten. Nach ein paar Jahren Funkstille holte er mich in die journalistische Aus- und Fortbildung. Wir gaben Kurse für Videojournalismus. Viermal im Jahr sahen wir uns bei der ABZV. Immer wieder träumten wir davon, auch journalistisch zusammenzuarbeiten, fanden aber nie die passende Gelegenheit. So machte jeder weiter seins.

2019 sollte sich das ändern. Die 3sat-Redaktion makro fragte mich an für eine Doku über den Brexit. Sofort war klar: Das wird unser Projekt. Roman und ich produzierten die gesamten 30 Minuten zu zweit, wir waren in unserem Element. Zwei weitere Dokus folgten. Es war der absolute Höhepunkt und Glanzpunkt meines journalistischen Schaffens. Wir freuten uns zusammen, wir stritten zusammen, wir vertrugen uns wieder. So ist wohl ein Dream-Team.

Vor einem Jahr, am 23.02.22, starb Roman Mischel. Sowohl als Journalist, als auch als Dozent zeichnete er sich durch Genauigkeit, Aufrichtigkeit und eine riesige Portion Menschlichkeit aus.

Er ging, weil er müde geworden war, gegen seine Krankheit zu kämpfen. Er hinterließ eine Lücke bei vielen Menschen, auch bei mir. Uns allen bleibt die Erinnerung an einen großartigen Menschen. Und auch ich stelle mir oft die Frage: Was hätte Roman in diesem Fall gedacht und gemacht?

Roman Mischel und ich auf der J von Cölln