E-Aviation: Zukunft der Luftfahrt

Doku-Produktion in Corona-Zeiten

Wie fliegen wir in der Zukunft und wie weit sind wir schon gekommen, um emissionsfrei zu fliegen? Diesen Fragen wollten wir im Sommer 2020 für 3sat makro nachgehen. Wir wollten innerhalb der EU schauen, aber auch in Israel und in den USA, weil dort überall an der Fliegerei von morgen geforscht und getestet wird.

Mit steigenden Infektionszahlen in allen Regionen und mit eingeschränkten Reisemöglichkeiten schwanden die Chancen, ein wirklich breites Spektrum abzubilden. Also mussten wir uns auf Europa beschränken, stellten dabei fest, dass der alte Kontinent gerade kocht, dass überall an Airtaxis, elektrisch betrieben Flugzeugen und Wasserstoffantrieben gearbeitet wird. Wir wollten Piloten, Enthusiasten, Forscher und Unternehmer besuchen.

Zickzacklauf durch Corona-Gebiete

Immer neue Einreisebedingungen an den Grenzen – Planungssicherheit geht anders.

Es war ein Wettlauf gegen das Virus und die Zeit. Interviewpartner, Protagonisten wurden krank, das Virus grassierte in den Unternehmen und plötzlich änderten sich Einreisebestimmungen. Von Anfang bis zum Ende bekamen wir immer wieder einen Adrenalin-Stoß, weil wir Corona-bedingt neu planen mussten. Wir mussten überlegen, wie wir zum Beispiel unseren Teil in UK drehen konnten, weil Deutschland kurz vor unserem Abflug von der Liste der Ausnahme-Länder gefallen war. Der Zickzacklauf durch die Corona-Gebiete nahm große Teile unserer Kraft und Aufmerksamkeit in Anspruch. Und wir wussten schnell, dass diese Dokumentation in ihrem Ergebnis unter dem Zeichen des Virus stehen wird.

Wasserstoff gehört die Zukunft

Herausgekommen ist trotzdem ein Film, der Hoffnung macht. Weil so viel in Bewegung ist, wird die Freizeitfliegerei bald schon emissionsfrei unterwegs sein können. Viel Bewegung wird in den kommenden fünf Jahren auch in die Regionalfliegerei kommen. Nur die Mittel- und Langstrecke wird noch lange brauchen, um dem emissionsfreien Fliegen nahezukommen. Doch auch Airbus ist sich sicher, dass dem Wasserstoff die Zukunft gehört.

Vor dem Testflug des Versuchsflugzeugs in Slowenien

Bei den Dreharbeiten merkten wir aber auch, dass gerade bei den Flugtaxis viel versprochen wird, das so schnell nicht in Erfüllung gehen wird. So riss auch bei unseren Gesprächspartnern die Kritik an dem batteriebetriebenen Senkrechtstarter von Lilium aus München nicht ab. Mit der heutigen Batterietechnik seien 300 Kilometer Reichweite nicht zu machen.